Freilebende Wölfe in Schweden
Ist der Wolf (Varg) gefährlich?
Die Reaktionen des Wolfes (Canis lupus) auf Menschen sind bisher noch nicht systematisch untersucht worden. Obwohl die Forschung auch in Zukunft noch neue Erkenntnisse bringen wird, ist es sicher wertvoll, das bisherige Wissen einmal zusammenzufassen und auszuwerten. Von Angriffen auf Menschen wird aus jenen Teilen der Welt berichtet, in denen sich die Lebensbedingungen des Wolfes in vieler Hinsicht von jenen in Skandinavien unterscheiden. Im Zusammenhang mit diesen Angriffen stand oft einer der folgenden Faktoren: Tollwut, nahezu vollständiges Fehlen von Beutetieren oder regelmäßig gefütterte Wölfe. Genau wie Bären auch, kann Wölfen beigebracht werden, Menschen und Siedlungen gedanklich mit Futter in Verbindung zu bringen. Dies kann dazu führen, dass einige Tiere ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren und sich unter Umständen aggressiv gegen ihn verhalten. Aus diesem Grund sollten Wölfe NIEMALS gefüttert werden.
Der Wolf ist ein großes Raubtier und prinzipiell in der Lage, einen Menschen zu töten. In Schweden passierte der letzte Vorfall dieser Art im Jahre 1820, wobei es sich um einen halb zahmen Wolf in der Provinz Gästrikland handelte.
Falls Sie einem Wolf begegnen...
Selbst wenn Sie sich in einem Wolfsrevier aufhalten ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie überhaupt einen Wolf zu sehen bekommen. Sollten Sie dennoch auf einen treffen, so wird sich der Wolf im Normalfall auf langsame Weise zurückziehen, sobald Sie sich zu erkennen geben.
Falls sich der Wolf jedoch nicht zurückzieht, und Sie die Situation als bedrohlich empfinden, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Gehen Sie langsam und geräuschvoll zurück. Singen, sprechen oder rufen Sie laut, aber schreien Sie nicht schrill.
- Rennen Sie nicht – dies könnte den Jagdinstinkt des Wolfes wecken oder Sie könnten stolpern, was die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs erhöhen würde.
- Folgt Ihnen der Wolf dennoch, so bleiben Sie stehen: Versuchen Sie, groß und gefährlich zu wirken, indem Sie Ihre Arme, eine Tasche oder sonstiges in die Höhe halten. Gehen Sie lieber ein paar Schritte auf den Wolf zu als von ihm weg.
- Sollte der Wolf trotz allem dennoch angreifen, stellen Sie sich nicht tot, sondern schlagen und treten Sie so stark Sie können.
Der Wolf bei einem getöteten Tier
Es gibt nichts, was darauf hinweist, dass ein Wolf nahe seiner Beute aggressiv wird – solange man sich ihm nicht nähert und Anstalten macht, sie ihm wegzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei der Beute um ein Wildtier oder Weidevieh handelt.
Wenn Sie einen Hund haben...
Die Anwesenheit eines Hundes kann einen Wolf dazu bringen, einen Teil seiner Scheu vor dem Menschen zu überwinden. In einigen Fällen kann er sich dann dem Menschen bis auf wenige Meter nähern. Personen, die sich in solch einer Situation befunden haben, schien es, als ob der Wolf so auf den Hund konzentriert gewesen sei, dass er Ihre Anwesenheit kaum wahrgenommen habe.
Sollten Sie auf einen Wolf treffen während Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind, so gelten die bereits genannten Verhaltensregeln. Greift der Wolf gegen alle Erwartung an, verhalten Sie sich so, als hätten Sie es mit einem großen, freilaufenden Hund zu tun: Versuchen Sie nicht, zwischen Wolf und Hund zu gehen, sondern lassen Sie Ihren Hund von der Leine und schmeißen Sie etwas nach dem Wolf. Hatte der Hund Kontakt zum Wolf oder wurde gar verletzt, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, besonders dann, wenn der Wolf einen kranken Eindruck gemacht hat. Der Hund kann sich mit der Tollwut angesteckt haben, die auch für den Menschen sehr gefährlich werden kann. Mögliche Wunden sollten fachmännisch gereinigt und behandelt werden. Nach schlimmen Zusammenstößen kann sogar eine Operation nötig sein. Da Tierarztkosten schnell sehr hoch werden können, kann es sinnvoll sein, seine Haustiere für medizinische Behandlungen zu versichern. Dies ist besonders anzuraten, wenn Sie mit ihnen öfter im Ausland sind. Mit einer Hunde-OP-Versicherung sind Sie auch im Falle einer Operation finanziell abgesichert. Achten Sie darauf, dass der Auslandsschutz eingeschlossen ist, wie es z.B. beim Versicherer Agila der Fall ist ist. Eine Hundehaftpflicht ist ebenfalls sinnvoll, wenn man viel mit dem Hund unterwegs ist. Eine Begegnung mit einem Wolf muss nicht gefährlich sein, in den allermeisten Fällen kommt es zu keinen Problemen oder Verletzungen. Sie sollten mit Respekt, aber nicht mit Furcht reagieren, wenn Sie auf eines der Tiere treffen.
Verbreitung und Anzahl
Der Wolf ist über große Teile der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. Im Winter 2009 gab es in Schweden etwa 200 Wölfe und noch einmal so viele in Finnland. Die meisten Wölfe Schwedens leben in den Regionen Värmland und Dalarna und im angrenzenden Teil Norwegens. Die Population der Wölfe ist in Ausbreitung begriffen, sowohl was die Anzahl der Tiere, als auch ihr Verbreitungsgebiet betrifft. Abgewanderte Jungwölfe können heute in allen Teilen Skandinaviens angetroffen werden. Der Wolf ist ein sehr anpassungsfähiges Tier und kann überall in Skandinavien ein Revier bilden.
Aussehen
Das durchschnittliche Körpergewicht eines Wolfes in Skandinavien beträgt für Weibchen 40, für Männchen 50 kg. Ein Weibchen ist wenig größer als ein Schäferhund, wogegen ein Männchen mit einer Schulterhöhe von 80-90 cm größer ist. Das Fell ist braun-blond mit einer dunkleren Rückenpartie.
Typisch für die Wölfe Skandinaviens sind die beige- oder rostgelben Beine, die schwarze Schwanzspitze und der weiße Fleck um die Schnauze herum, der sich nicht (wie z.B. beim Polarhund) über die Augen hinaus erstreckt.
Wölfe leben im Rudel
Das Rudel ist eine Familie, die aus einem Männchen und einem Weibchen ("Alpha-Tiere") und ihren Jungen besteht. Normalerweise verlassen die Jungen das Rudel im Alter von ein oder zwei Jahren, doch einige bleiben auch noch ein paar Jahre länger bei den Eltern, bevor sie abwandern, um sich ihr eigenes Revier zu suchen.
Gewöhnlich paaren sich im Rudel nur die Alpha-Tiere (das Eltern-Paar).
Innerhalb des Rudels herrscht eine strikte Rangordnung, die von den Alpha-Tieren festgelegt wird, welche auch zuerst an erlegter Beute fressen.
Verteidigung des Reviers
In Skandinavien ist ein durchschnittliches Wolfsrevier etwa 1000 qkm groß. Das größte Wolfsrevier in Skandinavien ist 2000 qkm groß und befindet sich in der Provinz Värmland, an der Grenze zu Norwegen. Die Grenzen des Reviers werden vom Alpha-Paar durch Kot-, Urin- und Kratzspuren markiert. Vermutlich erfüllt auch das Heulen eine ähnliche Funktion. Fremde Wölfe, die in ein etabliertes Revier eindringen, werden oft verjagt oder getötet.
Paarungszeit während des Winters
Im Gegensatz zu den meisten Hunden wird die Wölfin nur einmal im Jahr läufig. Die Läufigkeit kann Ende Dezember beginnen und bis Anfang März andauern. Die Hochbrunst, in der die Wölfin paarungsbereit ist, fällt zwischen Februar und März. In dieser Zeit streift das Alpha-Paar oft zusammen, aber getrennt vom übrigen Rudel umher.
Das Rudel ist eine Familie, die aus einem Männchen und einem Weibchen ("Alpha-Tiere") und ihren Jungen besteht. Normalerweise verlassen die Jungen das Rudel im Alter von ein oder zwei Jahren, doch einige bleiben auch noch ein paar Jahre länger bei den Eltern, bevor sie abwandern, um sich ihr eigenes Revier zu suchen.
Gewöhnlich paaren sich im Rudel nur die Alpha-Tiere (das Eltern-Paar).
Innerhalb des Rudels herrscht eine strikte Rangordnung, die von den Alpha-Tieren festgelegt wird, welche auch zuerst an erlegter Beute fressen.
Verteidigung des Reviers
In Skandinavien ist ein durchschnittliches Wolfsrevier etwa 1000 qkm groß. Das größte Wolfsrevier in Skandinavien ist 2000 qkm groß und befindet sich in der Provinz Värmland, an der Grenze zu Norwegen. Die Grenzen des Reviers werden vom Alpha-Paar durch Kot-, Urin- und Kratzspuren markiert. Vermutlich erfüllt auch das Heulen eine ähnliche Funktion. Fremde Wölfe, die in ein etabliertes Revier eindringen, werden oft verjagt oder getötet.
Paarungszeit während des Winters
Im Gegensatz zu den meisten Hunden wird die Wölfin nur einmal im Jahr läufig. Die Läufigkeit kann Ende Dezember beginnen und bis Anfang März andauern. Die Hochbrunst, in der die Wölfin paarungsbereit ist, fällt zwischen Februar und März. In dieser Zeit streift das Alpha-Paar oft zusammen, aber getrennt vom übrigen Rudel umher.
Die Welpen werden in einer Erdhöhle geboren
Das Alpha-Paar gräbt mehrere Höhlen. In einer von ihnen wirft die Wölfin nach 63 Tagen Tragzeit 4-5 Junge. Das geschieht gewöhnlich zwischen April und Mai. Die Höhle, die schließlich für die Geburt gewählt wird, ist manchmal erst am Vortag gegraben worden.
Die Welpen werden etwa 8 Wochen lang gesäugt. In den ersten Wochen hält sich die Wölfin stets in der Nähe der Höhle auf, in der sich die Welpen befinden. In dieser Zeit wird sie vom übrigen Rudel mit Fleisch versorgt, da sie nicht selbst jagen gehen kann. Mit 8-10 Wochen können sich die Jungen aus dem Bau herausbewegen. Zu diesem Zeitpunkt verlässt das Rudel die Umgebung der Höhle und hält sich in der Nähe verschiedener Treffplätze auf. Diese Treffplätze befinden sich in der Nähe gerissener Beutetiere.
Abwanderung
Im Alter zwischen ein und zwei Jahren wandern die jungen Wölfe aus dem Revier der Eltern aus. Sie können lange Strecken wandern um selbst einen Partner zu finden und ein eigenes Revier zu gründen. Einige Wölfe wandern eine Weile und beginnen dann, ihr Revier zu markieren, so dass sie von einem anderen einzelnen Wolf gefunden werden können. Diese Strategie ist bei den Weibchen mehr verbreitet als bei den Männchen. Die längste dokumentierte Wanderung vollbrachte ein besenderter Jungwolf in der Provinz Värmland: Er wanderte etwa 1000 km weit.
Futter
Im heutigen Verbreitungsgebiet der skandinavischen Wölfe ist der Elch das wichtigste Beutetier. Ein einzelner Wolf kann einen ausgewachsenen Elch töten, allerdings nicht ohne eigenes Risiko. Es kommt vor, dass Elche Wölfe durch Tritte verletzen oder sogar töten. Es ist daher einleuchtend, dass Wölfe das Reh als Beute dem Elch vorziehen, wenn es in ihrem Revier häufig vorkommt. Wölfe fressen außerdem Biber, Dachse und Waldvögel.
Das Alpha-Paar gräbt mehrere Höhlen. In einer von ihnen wirft die Wölfin nach 63 Tagen Tragzeit 4-5 Junge. Das geschieht gewöhnlich zwischen April und Mai. Die Höhle, die schließlich für die Geburt gewählt wird, ist manchmal erst am Vortag gegraben worden.
Die Welpen werden etwa 8 Wochen lang gesäugt. In den ersten Wochen hält sich die Wölfin stets in der Nähe der Höhle auf, in der sich die Welpen befinden. In dieser Zeit wird sie vom übrigen Rudel mit Fleisch versorgt, da sie nicht selbst jagen gehen kann. Mit 8-10 Wochen können sich die Jungen aus dem Bau herausbewegen. Zu diesem Zeitpunkt verlässt das Rudel die Umgebung der Höhle und hält sich in der Nähe verschiedener Treffplätze auf. Diese Treffplätze befinden sich in der Nähe gerissener Beutetiere.
Abwanderung
Im Alter zwischen ein und zwei Jahren wandern die jungen Wölfe aus dem Revier der Eltern aus. Sie können lange Strecken wandern um selbst einen Partner zu finden und ein eigenes Revier zu gründen. Einige Wölfe wandern eine Weile und beginnen dann, ihr Revier zu markieren, so dass sie von einem anderen einzelnen Wolf gefunden werden können. Diese Strategie ist bei den Weibchen mehr verbreitet als bei den Männchen. Die längste dokumentierte Wanderung vollbrachte ein besenderter Jungwolf in der Provinz Värmland: Er wanderte etwa 1000 km weit.
Futter
Im heutigen Verbreitungsgebiet der skandinavischen Wölfe ist der Elch das wichtigste Beutetier. Ein einzelner Wolf kann einen ausgewachsenen Elch töten, allerdings nicht ohne eigenes Risiko. Es kommt vor, dass Elche Wölfe durch Tritte verletzen oder sogar töten. Es ist daher einleuchtend, dass Wölfe das Reh als Beute dem Elch vorziehen, wenn es in ihrem Revier häufig vorkommt. Wölfe fressen außerdem Biber, Dachse und Waldvögel.
Schaden an Weidevieh und Hunden
Im Jahr 2000 wurden in ganz Schweden etwa 100 Schafe von Wölfen gerissen. Vereinzelt werden auch Rinder oder Pferde angegriffen. In den meisten Fällen kann ein solcher Schaden mit Hilfe eines Elektrozauns verhindert werden. Dabei sollte sich der unterste Draht nicht mehr als 20 cm über dem Boden befinden, da Wölfe eher versuchen, sich unter dem Zaun durch zu graben, als über ihn zu springen.
Im letzten Jahr sind etwa 10 Hunde von Wölfen angegriffen worden, wobei es sich meist um Jagdhunde handelte. Solchen Angriffen vorzubeugen ist schwierig. Es werden bereits verschiedene Schutzmethoden für Hunde erprobt. Die zur Zeit am besten bewährte Methode ist, telefonisch die Position von besenderten Wölfen abzufragen. Das funktioniert natürlich nur in Gebieten, wo Wölfe besendert sind.
Ratschläge für Personen, die sich in Wolfsgebiet aufhalten
Normalerweise ist der skandinavische Wolf scheu und Begegnungen zwischen ihm und Menschen sind ziemlich unwahrscheinlich. Der Wolf hat sowohl einen guten Geruchs- als auch einen guten Gehörsinn. Wollen Sie eine Begegnung mit einem Wolf auf jeden Fall vermeiden, können Sie singen oder sich unterhalten, wenn Sie in den Wald gehen.
Quelle: Viltskadecenter
Im Jahr 2000 wurden in ganz Schweden etwa 100 Schafe von Wölfen gerissen. Vereinzelt werden auch Rinder oder Pferde angegriffen. In den meisten Fällen kann ein solcher Schaden mit Hilfe eines Elektrozauns verhindert werden. Dabei sollte sich der unterste Draht nicht mehr als 20 cm über dem Boden befinden, da Wölfe eher versuchen, sich unter dem Zaun durch zu graben, als über ihn zu springen.
Im letzten Jahr sind etwa 10 Hunde von Wölfen angegriffen worden, wobei es sich meist um Jagdhunde handelte. Solchen Angriffen vorzubeugen ist schwierig. Es werden bereits verschiedene Schutzmethoden für Hunde erprobt. Die zur Zeit am besten bewährte Methode ist, telefonisch die Position von besenderten Wölfen abzufragen. Das funktioniert natürlich nur in Gebieten, wo Wölfe besendert sind.
Ratschläge für Personen, die sich in Wolfsgebiet aufhalten
Normalerweise ist der skandinavische Wolf scheu und Begegnungen zwischen ihm und Menschen sind ziemlich unwahrscheinlich. Der Wolf hat sowohl einen guten Geruchs- als auch einen guten Gehörsinn. Wollen Sie eine Begegnung mit einem Wolf auf jeden Fall vermeiden, können Sie singen oder sich unterhalten, wenn Sie in den Wald gehen.
Quelle: Viltskadecenter